Archives November 2022

Böhlitz-Ehrenberg: Schulstandort weiter ausgebaut

Die Schülerzahlen steigen. Leipzig investiert in seine Schulen.Im Stadtbezirk Altwest ist die Grundschule nochmals erweitert worden. Zielsetzung war es, den Schulstandort von einer dreizügigen zu einer vierzügigen Grundschule auszubauen und die bereits im ersten Bauabschnitt mit der Errichtung eines zweigeschossigen Teilneubaus an der Westseite des Schulgrundstücks begonnene Entwicklung fortzusetzen. Darüber hinaus wurde es im Zuge der Baumaßnahmen erforderlich, den aus den 1930er Jahren stammenden Bestandsbau des Hortes zurück zubauen.

Quellenangabe www.bauen-wohnen-freizeit.de

Das städtebauliche Konzept sah vor, die Raumkante an der Heinrich-Heine-Straße mit einem viergeschossigen Gebäuderiegel zu schließen. An der Straßenseite ist das oberste Geschoss des neuen Schulgebäudes in Teilen gestaffelt, um den Maßstäben der Nachbarbebauung Rechnung zu tragen. Die ortstypische Vorgartenzone ist erhalten geblieben, die bauordnungsrechtlich relevanten Abstandsflächen wurden eingehalten.

Der Neubau wurde analog des ersten Bauabschnitts als konventionelles, zweihüftiges Schulhaus mit Mittelgang ausgeführt. Er bindet im Bereich des heutigen Foyers an das angrenzenden Treppenhaus an. Der Flur ist durch Sitznischen gegliedert und wird durch die Seitenlichter bei den Klassenraumtüren natürlich belichtet.

Im Erdgeschoss des Neubaus befinden sich nun neben dem neuen Haupteingang der Grundschule sowohl die Garderoben als auch Lager für Außenspielgeräte. Die allgemeinen Unterrichtsräume verteilen sich auf alle Etagen und erhielten teilweise einen dazwischenliegenden Gruppenraum.

Im obersten Geschoss liegen die Räumlichkeiten für die Lehrer und die Schulverwaltung mit Zugang zum Außenbereich des Staffelgeschosses. Der Neubau wird zentral belüftet, die erforderliche Lüftungsanlage ist auf dem Dach angeordnet.

Neue Zweifeldsporthalle für Leipziger Grundschule

Klare Struktur und hochwertige Gestaltungselemente

Die auf dem Gelände der Christoph-Arnold-Schule befindliche Sporthalle war zu klein geworden und entsprach auch baulich nicht mehr heutigen Anforderungen. Da am bisherigen Standort nur Platz für eine Einfeldsporthalle gewesen wäre, fiel die Entscheidung, in unmittelbarer Nähe an der Edisonstraße eine neue Zweifeldsporthalle zu errichten. Das rund 4.000 Quadratmeter große Baufeld liegt etwa 400 Meter von der Schule entfernt in einem Gewerbegebiet. Auf diesem Grund- stück mussten neben der Sporthalle und abzüglich sämtlicher Freiflächen, Wege, Fahrrad- und PKW-Stellplätze untergebracht werden. Unterschiedlichste Anforderungen und das spezielle Umfeld machten die Adressbildung für ein öffentliches Gebäude, wie es die Zweifeldsporthalle ist, zu einer besonderen Herausforderung.

Unter anderem deshalb ist der Baukörper so weit wie möglich nach Süden geschoben worden. Dadurch entsteht eine großzügige Eingangs- situation. Der langgestreckte Vorplatz schützt die Kindern vor dem Straßenverkehr.

Das Gebäude hat eine einheitliche, dunkle Blechfassade bekommen, die den Bezug zum Industriebau herstellt, dabei aber durchdacht und hochwertig wirkt.

Im Innern sorgen großzügige Verglasungen für viel Licht. Das Bild der Innenräume wird durch langlebige und robuste Materialien mit zum Teil roh belassenen Oberflächen geprägt. Ein in sich stimmiges Farbkonzept dient zur Orientierung und trägt wesentlich zu einer aktivierenden Stimmung innerhalb des Gebäudes bei.

Während die Halle im Inneren vor allem durch Funktionalität und markante Farbigkeit geprägt ist, setzt sie nach außen hin mit ihrer klaren Struktur und den hochwertigen Gestaltungselementen Akzente in einer Umgebung von einfachen Gewerbebauten. Der Vorplatz ist nicht nur ein attraktiver Aufenthaltsort, sondern bietet den Schülerinnen und Schülern in der unwirtlichen Umgebung ein Stück Geborgenheit.

Funktionale Gliederung und Raumprogramm

Das schmale Baufeld erlaubte keine „klassische Anordnung“ der Nebenräume an den Längsseiten der Halle. Deshalb wurden die Umkleiden an der Stirnseite Richtung Norden platziert.
Neben dem schmalen Grundstück bestimmten vor allem interne funktionale Zusammenhänge die Anordnung der Räume. Wichtig waren dabei die Verbindung bzw. Nähe korrespondierender Räume, kurze interne Wege, eine einfache Orientierung sowie eine klare Gebäudestruktur.

Die Kosten für die Zweifeldsporthalle beliefen sich auf rund 5.2 Millionen Euro.Etwa 2,25 Millionen Euro stammen aus Steuermitteln, die aus dem vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalt bereitgestellt wurden.

Leipzig-Lindenthal: Gelungene Kombination

Die Alfred–Kästner-Grundschule im nördlichen Leipziger Ortsteil Lindenthal wurde aufgrund weiter wachsender Schülerzahlen durch einen mehrgeschossigen Anbau ergänzt. Dabei entstanden zusätzlich vier allgemeine Unterrichtsräume, eine Mensa mit Speiseversorgung, Garderobenräume sowie notwendige Nebenräume in Anlehnung an den baulichen Standard für Gebäude der Stadt Leipzig. Mittels eines Aufzuges zwischen Bestands- und Neubau wird die barrierefreie Erschließung des gesamten Komplexes gewährleistet. Damit verbessert sich die Chancengerechtigkeit innerhalb der inklusiven Stadt.

Der um 1909 errichtete, unter Denkmalschutz stehende und im Jahr 1999 sanierte Schulkomplex war ursprünglich für 167 Kinder ausgelegt, die in acht Klassen unterrichtet wurden. Mit dem Neubau ist Platz für weitere 120 Schüler geschaffen worden. Neben zusätzlichen Klassenräumen und den erforderlichen Nebenfunktionsbereichen entstanden ein neuer Speiseraum samt Küchentrakt. Nebenfunktions-, Lager- und Technikbereiche ergänzen das Raumprogramm.

Der dreigeschossige Neubau übernimmt wesentliche Gestaltungselemente des Bestandsschulgebäudes. Das geschieht zum Beispiel, indem Erd- und 1. Obergeschoss in Form einer bossierten Sockelzone gestaltet sind. Dazu wird das 2. Obergeschoss durch ein Gesims abgesetzt. Nicht zuletzt trägt auch die Übernahme der stehenden Fensterformate des Altbaus zu einem harmonischen Gesamtbild bei.

Die Fassaden sind im Wesentlichen symmetrisch gestaltet. An der Ost und Westseite gibt es einen äußerlichen Sonnenschutz, wobei der Kasten in der Ebene des Wärmedämmsystems liegt und somit nicht sichtbar ist.

Der Verbindungsbau zwischen Alt- und Neubau wurde in der Flucht beider Baukörper zurückgesetzt. Im westlichen Bereich ist ein verglaster Windfang leicht hinter der Fassadenflucht angeordnet. Die südliche Giebelfassade zeigt die gleiche horizontale Gliederung wie die West und Ostfassade. Sie hat drei Fensterachsen.

Im Erdgeschoss ist mittig eine Tür angeordnet. Sie markiert die Mittelachse von Alt und Neubau. Im östlichen Erdgeschossbereich tritt der eingeschossige Bereich des Speisesaals vor die Fassade. Im 2. und 3. Obergeschoss wurde die Ostfassade des dreigeschossigen Bauteils analog der Westseite gestaltet. Die zum Bestandsbau nördlich gelegene Fassade ist im östlichen Erdgeschoss zum Innenhof hin im Eckbereich großflächig verglast und belichtet das Foyer. In den Obergeschossen wird das Bild durch den Verbindungsbau, Fenster zu den Nebenräumen und geschlossene Putzflächen geprägt.

Die Fronten des neu errichteten, eingeschossigen Speisesaals kragen in nördlicher, östlicher und südlicher Seite über die Bodenplatte aus und lassen den Baukörper scheinbar schweben.
Schmale horizontale Putzbänder im Sockel und über den Fenstern fassen die geschosshohen Pfosten-Riegel-Verglasungen, die sich über Eck nach Norden zum Innenhof und nach Osten und Süden zum Garten öffnen. An der Nordseite sind vor dem Sockel Betonsitzstufen angeordnet, um den Übergang von der Auskragung zum Sockel herzustellen.

Betreut wurde das Projekt von der LESG Gesellschaft der Stadt Leipzig zur Erschließung, Entwicklung und Sanierung von Baugebieten mbH, die als Projektsteuerer und Bauherrenvertretung im Auftrag des Amtes für Schule der Stadt Leipzig verantwortlich zeichnete.