Leipzig-Lindenthal: Gelungene Kombination

Leipzig-Lindenthal: Gelungene Kombination

Die Alfred–Kästner-Grundschule im nördlichen Leipziger Ortsteil Lindenthal wurde aufgrund weiter wachsender Schülerzahlen durch einen mehrgeschossigen Anbau ergänzt. Dabei entstanden zusätzlich vier allgemeine Unterrichtsräume, eine Mensa mit Speiseversorgung, Garderobenräume sowie notwendige Nebenräume in Anlehnung an den baulichen Standard für Gebäude der Stadt Leipzig. Mittels eines Aufzuges zwischen Bestands- und Neubau wird die barrierefreie Erschließung des gesamten Komplexes gewährleistet. Damit verbessert sich die Chancengerechtigkeit innerhalb der inklusiven Stadt.

Der um 1909 errichtete, unter Denkmalschutz stehende und im Jahr 1999 sanierte Schulkomplex war ursprünglich für 167 Kinder ausgelegt, die in acht Klassen unterrichtet wurden. Mit dem Neubau ist Platz für weitere 120 Schüler geschaffen worden. Neben zusätzlichen Klassenräumen und den erforderlichen Nebenfunktionsbereichen entstanden ein neuer Speiseraum samt Küchentrakt. Nebenfunktions-, Lager- und Technikbereiche ergänzen das Raumprogramm.

Der dreigeschossige Neubau übernimmt wesentliche Gestaltungselemente des Bestandsschulgebäudes. Das geschieht zum Beispiel, indem Erd- und 1. Obergeschoss in Form einer bossierten Sockelzone gestaltet sind. Dazu wird das 2. Obergeschoss durch ein Gesims abgesetzt. Nicht zuletzt trägt auch die Übernahme der stehenden Fensterformate des Altbaus zu einem harmonischen Gesamtbild bei.

Die Fassaden sind im Wesentlichen symmetrisch gestaltet. An der Ost und Westseite gibt es einen äußerlichen Sonnenschutz, wobei der Kasten in der Ebene des Wärmedämmsystems liegt und somit nicht sichtbar ist.

Der Verbindungsbau zwischen Alt- und Neubau wurde in der Flucht beider Baukörper zurückgesetzt. Im westlichen Bereich ist ein verglaster Windfang leicht hinter der Fassadenflucht angeordnet. Die südliche Giebelfassade zeigt die gleiche horizontale Gliederung wie die West und Ostfassade. Sie hat drei Fensterachsen.

Im Erdgeschoss ist mittig eine Tür angeordnet. Sie markiert die Mittelachse von Alt und Neubau. Im östlichen Erdgeschossbereich tritt der eingeschossige Bereich des Speisesaals vor die Fassade. Im 2. und 3. Obergeschoss wurde die Ostfassade des dreigeschossigen Bauteils analog der Westseite gestaltet. Die zum Bestandsbau nördlich gelegene Fassade ist im östlichen Erdgeschoss zum Innenhof hin im Eckbereich großflächig verglast und belichtet das Foyer. In den Obergeschossen wird das Bild durch den Verbindungsbau, Fenster zu den Nebenräumen und geschlossene Putzflächen geprägt.

Die Fronten des neu errichteten, eingeschossigen Speisesaals kragen in nördlicher, östlicher und südlicher Seite über die Bodenplatte aus und lassen den Baukörper scheinbar schweben.
Schmale horizontale Putzbänder im Sockel und über den Fenstern fassen die geschosshohen Pfosten-Riegel-Verglasungen, die sich über Eck nach Norden zum Innenhof und nach Osten und Süden zum Garten öffnen. An der Nordseite sind vor dem Sockel Betonsitzstufen angeordnet, um den Übergang von der Auskragung zum Sockel herzustellen.

Betreut wurde das Projekt von der LESG Gesellschaft der Stadt Leipzig zur Erschließung, Entwicklung und Sanierung von Baugebieten mbH, die als Projektsteuerer und Bauherrenvertretung im Auftrag des Amtes für Schule der Stadt Leipzig verantwortlich zeichnete.